Ragnar A. Granit

schwedischer Neurophysiologe; Nobelpreis 1967 für Physiologie oder Medizin zus. mit Haldan K. Hartline und George Wald für ihre Entdeckungen im Hinblick auf chem. und physiolog. Vorgänge des Sehens im Auge

* 30. Oktober 1900 Helsinki

† 12. März 1991 Stockholm

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 20/1992

vom 4. Mai 1992

Herkunft

Ragnar Arthur Granit war der älteste Sohn eines Forstbeamten in Helsinki, der zum schwedischstämmigen Volksteil Finnlands gehörte.

Ausbildung

Der schwedischen Herkunft seiner Eltern entsprechend, besuchte G. das schwedische Normallyceum. Als Schüler kämpfte er 1918 im finnischen Befreiungskrieg gegen die Sowjetunion, bevor er ein Jahr später an der Universität Helsinki ein Psychologie- und Medizinstudium aufnahm (Abschluß 1923). 1927 promovierte er zum Dr. med.

Wirken

Interessiert am Mechanismus sinnlicher Wahrnehmungen, studierte er nach seiner Promotion während eines längeren Forschungsaufenthaltes an der Universität Oxford bei Charles S. Sherrington und Edgar D. Adrian die Möglichkeiten elektro-neurophysiologischer Beobachtungs- und Meßmethoden. Von 1929-32 setzte er seine Forschungen als Gastwissenschaftler an der Johnson Foundation for Medical Physics der University of Pennsylvania fort, wo er u. a. mit H. Keffer Hartline und George Wald zusammenarbeitete. Unter Verwendung eines Elektro-Retinogrammes (ERG) gelang G. der Nachweis, daß die Details visueller Wahrnehmungen durch das Zusammenspiel von Anreiz und Reizunterbrechung im Nervenzentrum ...